Freitag, 4. Dezember 2009

Das Problem B 19

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Das Problem B 19

Verkehrsstrategen planen einen Tunnel unter dem Rennsteig. Die B 19 würde dann nicht mehr über die Hohe Sonne führen, sondern bei Mosbach aus der Röhre kommen. In dem Dorf formiert sich Protest.

MOSBACH. [...] Schätzungsweise 300 Leute folgten am Mittwochabend dem Aufruf einer Initiativgruppe, die sich seit Anfang November mit der beabsichtigten B 19-Verlegung befasst, zu einer ersten öffentlichen Bürgerversammlung. "Wie können wir Widerstand organisieren?", fragte Ortsbürgermeister Matthias Kehr (SPD) in die voll besetzten Reihen. [...] Es liegen halboffizielle Informationen vor, wonach in Kürze das Raumordnungsverfahren beantragt wird. [...] Planer der Verkehrsgesellschaft Deges haben im Auftrag des Bundes mehrere Variantenkombinationen vorgelegt. Als die aussichtsreichste gilt diese: Aus Richtung Bad Salzungen kommend, führt die B 19 bis kurz vor Etterwinden. Hier schlägt sie einen weiten östlichen Bogen als Ortsumfahrung und schwenkt wieder auf die bekannte Trasse. Bei Wilhelmsthal wendet sich die Bundesstraße nach Nordosten. Ein rund 1,3 Kilometer langer Tunnel frisst sich unter dem Rennsteig hindurch. Nahe Mosbach, etwa an den Lagetalswiesen bricht die Trasse aus dem Wald hervor. Das freie Gelände müsste sie auf einer sehr langen Brücke und/oder einem Wall überwinden. [...] Die Gegner sehen das Landschaftsbild zerstört, befürchten Lärm und Abgase.
Aha. Und die gegenwärtige Trassenführung, über die Hohe Sonne, die ist optimal oder besser? Oder ist sie etwa nur ein Mißstand, an den man sich im Laufe der Jahre gewöhnt hat?
Doch nicht nur Mosbacher seien betroffen. Ortsbürgermeister Kehr sprach von "unzähligen schönen Kindheitserlebnissen", die viele Eisenacher von Schulwandertagen über die Mosbacher Linde zum Bad hätten.
Bei allem gebotenen Respekt: Dieser Wanderweg ist einer der langweiligsten und unspektakulärsten überhaupt. Ganz gewiß kein Verlust.
[...] Ein Mann sagte rundheraus: Die B 19 sei ein Problem für Eisenach. "Doch was geht uns das an?" [...]
Genau.

Der klassische Egoismus: Was kümmern mich die Probleme anderer Leute.

Wie bei derartigen Initiativen nicht anders zu erwarten war wurde wohl keinerlei Alternative vorgelegt. Sicher: Größere Baumaßnahmen durch bis dahin weitgehend unberührte Natur sind alles andere als schön. Häufig sind sie sogar sehr unschön.

Aber alles Geweine ist allzu lächerlich, wenn keine brauchbaren Alternativvorschläge vorgelegt werden.

Die gegenwärtige Trassenführung ist jedenfalls kein Zustand. Die B19 muß verlegt werden. Und dafür ist die Untertunnelung des Rennsteigs noch das minimalste Übel. Zu diskutieren sind die Fragen "Wo soll der Tunnel beginnen?" und "Wo soll der Tunnel enden?". Vielleicht gibt es ja wirklich bessere Vorschläge, als die gegenwärtigen Planungen.

Aber nur "Das gefällt und nicht" oder "Das geht uns nichts an", das ist einfach nur egoistisch und primitiv.

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